Operationen am offenen Herzen

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Die Büroklammer trat gerade ihren Siegeszug in die Schreibstuben des Deutschen Kaiserreichs an, als der Uhrmachermeister Albert Depperich 1897 sein Geschäft eröffnete. Auch Radio, Kino und der Reißverschluss waren kaum ein paar Jahre alt. Doch nicht der Reißverschluss hielt die Gesellschaft zusammen, sondern die allgemeine Zuversicht, etwas aus sich zu machen in einem Land, das an der Schwelle zum Industriestaat stand. Das Leben wurde schneller, hektischer und es war klar:

 

DIE ZEIT MUSSTE PRÄZISE MESSBAR WERDEN.

DIE ZEIT MUSSTE PRÄZISE MESSBAR WERDEN

Wäre Albert heute einer der Uhrmachermeister bei Depperich, würde er staunen, welches Potenzial sein Handwerk während des letzten Jahrhunderts entwickelt hat. Zwar haben sich die Grundzüge des Handwerks nicht wesentlich verändert, die Technik der Uhren wurde seither aber immer komplexer, Service und Reparatur diffiziler.

Eine mechanische Uhr galt vor hundert Jahren als ganggenau, wenn sie nicht mehr als eine Minute pro Tag abwich. Heute liegt dieser Wert im einstelligen Sekundenbereich.

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Ein zertifizierter Chronometer läuft im mittleren Gang sogar mit minus vier bis plus sechs Sekunden, also mit einer Präzision von mehr als 99,99 Prozent.

 

Die Entwicklung der Armbanduhr könnte man mit der des Automobils vergleichen: Auch in den 1920ern war ein Auto bereits ein voll funktionsfähiges Fortbewegungsmittel. Trotzdem gab es in den letzten hundert Jahren bahnbrechende Entwicklungen, die das Automobil stetig verbesserten. Ähnlich verhält es sich mit der Evolution der Armbanduhr.

Die einzelnen Uhren-Komponenten sind zwar noch immer fast die gleichen, durch innovative Technik konnte die Präzision allerdings stark verbessert werden.

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Eines hat sich jedoch seit der Gründung des Unternehmens durch Albert Depperich vor über 120 Jahren nicht geändert: die Liebe zum Detail, der Drang zu Genauigkeit und Perfektion und die FREUDE AM PERSÖNLICHEN.

Eine Uhr ist heute nichts, womit man einfach die Zeit misst. Uhren wollen getragen werden und zeigen dabei die Persönlichkeit ihres Trägers.

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Ralf Breitenbach
Prokurist & Uhrmacher

Die Uhrmachermeister bei DEPPERICH führen diese Perfektion fort.

 

Wenn sie beim Service oder der Reparatur die edlen Zeitmesser zerlegen, einen Fehler suchen und beheben, bevor sie die Uhr mit neuen Teilen wieder zusammensetzen, ist umfassendes handwerkliches Können gefragt. Quasi eine Operation am offenen Herzen. Unzählige Einzeilteile – bei denen die kleinsten davon auf einem Stecknadelkopf Platz finden könnten – finden sich dabei in der Uhr. Diese präzise Qualitätsarbeit wird honoriert: Die zertifizierte Uhrmacherwerkstatt ist berechtigt eine Vielzahl an Uhrenmarken aus dem Premiumsegment zu reparieren. Damit eine Uhrenwerkstatt für bestimmte Marken zertifiziert wird, muss sie nicht nur gewisse Grundanforderungen erfüllen, sondern ebenso spezielle markenspezifische Ausstattung aufweisen. Dazu zählen auch Schulungen und Prüfungen durch die Marke, die in zyklischen Wiederholungen stattfinden.

 

Der Grund, warum Sie Ihre mechanische Uhr alle fünf Jahre zum Service zu uns bringen sollten, ist folgender: Im Laufe der Jahre verbraucht sich das Öl in den Lagern, wodurch Zapfen und Triebe verschleißen können. Alters- und nutzungsbedingt können außerdem die Dichtungen porös werden und so Feuchtigkeit in das Gehäuse gelangen. Dies führt früher oder später dazu, dass Ihre Uhr stehen bleibt oder gar größeren Schaden nimmt. Aber wie läuft nun eine Revision denn genau ab?

Zunächst prüfen die Uhrmacher den Zustand, die Funktionen und den Gang der Uhr.

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Im nächsten Arbeitsschritt wird das Werk zerlegt. Jedes Einzelteil wird akribisch auf Verschleiß oder Beschädigung geprüft und in einem mehrstufigen Prozess im Ultraschallbad gereinigt.

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Anschließend werden die Einzelteile wieder montiert und je nach Lager eine winzige Menge unterschiedlicher Hightech-Öle und -Fette aufgetragen.

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Nach dem Zusammenfügen von Gehäuse und Uhrwerk wird der Gang der Uhr in verschiedenen Lagen einreguliert.

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Abschließend wird das Gehäuse verschlossen und auf Wasserdichtheit geprüft.

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Danach läuft sich die Uhr noch über einige Tage auf dem Umlaufgerät ein, während ihre Ganggenauigkeit überwacht wird.

 

Natürlich werden in der Uhrenwerkstatt nicht nur Revisionen durchgeführt. Wir führen für Sie auch gerne den Wartungsservice – also die Kontrolle von Werk, Wasserdichtheit und Bandverbindungen – sowie die Reinigung von Band und Gehäuse oder einen Batterietausch durch.

 

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